magisches Denken

Glaube einer Person, dass ihre Gedanken, Worte oder Handlungen ein bestimmtes Ereignis hervorrufen oder verhindern können. Solcher Glaube ist Kleinkindern zu eigen, die noch nicht die Regeln von Ursache und Wirkung kennen.

Beispiele:

Glücksbringende Rituale, religiöse Opfer, etc.

In systemischen Aufstellungen versteht man unter magischem Denken beispielsweise die insgeheime Vorstellung eines Kindes, durch sein Opfer (Leiden, Sterben, Misserfolg) das Schicksal anderer geliebter Personen stellvertretend zu tragen.

Diese Übernahme eines anderen Schicksals ist aber mit einer Anmaßung und dem Gefühl von Macht und Überlegenheit verbunden. So meinen Kinder tatsächlich, sie könnten durch ihr eigenes Leiden andere etwa von Krankheit oder Tod erretten.

Lösung:

Auf diese Vorstellung und Anmaßung als Erwachsener dann wieder zu verzichten, gelingt laut Hellinger nur durch Demut, z.B. durch Wiederherstellen der Hierarchie: „Ich bin der Kleine, du bist der Große!“ oder durch eine Verneigung. So erkennt man dann das Schicksal und das, was war und ist wieder an.

(Quelle: Pierre Frot: "Lexikon des Familienstellens und der systemischen Aufstellungsarbeit", Stichwort "Magisches Denken/ magisches Verhalten", S. 121.)

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