unterbrochene Hinbewegung

Am Anfang des Lebens steht das überlebensnotwendige Bedürfnis des Babys nach Bindung an die Eltern, hauptsächlich an die Mutter. Wird der Aufbau der Bindung zwischen Mutter (Eltern) und Kind im ersten Lebensjahr durch eine frühe Trennung gestört, entsteht eine unterbrochene Hinbewegung.

Ebenso wird die Hinbewebung durch Abweisung, Verletzung, fehlende Fürsorge und Zärtlichkeit (durch Traumatisierung der Mutter oder eigene defizitäre Bindungserfahrung) oder Gewalt durch die Eltern gestört.

Auswirkungen im Leben:

Menschen, die eine unterbrochene Hinbewgung erlebt haben, können auch später noch diese Gefühle der Trennung in sich tragen und sehen sich dann als Jugendlicher und Erwachsener tief im Inneren weiterhin nach Mutter oder Vater, nach Anerkennung und Liebe.

Solche Sehnsucht wird dann oft umgewandelt in die Emotionen Angst, Trauer, Schmerz, Wut und Frustration.

Lösung:

Die Lösung kann darin liegen, die unterbrochene Hinbewegung z.B. in einer Familienaufstellung an ihr wahres Ziel (Mutter oder Vater) zu bringen, indem der Klient seine kindliche Bedürftnigkeit und Sehnsucht nach den Eltern fühlt und ihnen symbolisch nachgibt. In einer Aufstellung geschieht dies meist durch die Hinbewegung zu den Eltern und das sich in die Arme der stellvertretenden Eltern begeben.

(Quelle: Pierre Frot: "Lexikon des Familienstellens und der systemischen Aufstellungsarbeit", Stichwort: "Eltern-Kind-Bindung", S. 58.)

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