Ordnungen der Liebe

Grundlegende Prinzipien, die aus Hellingers Sicht die Funktionsweise von Familiensystemen bestimmen:

Diese Prinzipien erfordern, dass ein Familiensystem einer bestimmten Ordnung folgt. Dies geschieht, weil Familiensysteme ein Familiengewissen haben, das für die unbewusste Einhaltung dieser Prinzipien sorgt.

3 Hauptprinzipien / 3 Grundordnungen der Liebe:

  1. Gleiches Recht auf Zugehörigkeit für alle Mitglieder
  2. Vorrang der Früheren (Hierarchie im Sinne der Zeitfolge)
  3. Jede Person im System trägt ihr eigenes Schicksal (Selbstverantwortung)

Verletzungen der Grundordnung

In der Wirklichkeit von Familien sind diese Prinzipien oft verletzt (z.B. einzelne sind ausgeschlossen oder tragen ihre Verantwortung nicht).

Aber auch wenn diese Verletzungen vordergründig vergessen werden, besteht das Bedürfnis nach der Einhaltung der Hauptprinzipien weiterhin (s. Familiengewissen). Aus diesem Bedürfnis heraus entstehen dann Ersatzordnungen, die für eine Art systemischen Ausgleich sorgen, z.B. Verstrickungen (etwa wenn jemand zu Unrecht ausgeschlossen wurde übernimmt ein späterer stellvertretend dessen Haltung und Gefühle).

(Hellinger benutzt für die Ordnungen der Liebe die Metapher vom Krug und Wasser: Das Wasser symbolisiert die Liebe, die ohne Krug zerfließt und keinen Halt hat. Der Krug symbolisiert die Ordnungen.)

(Quelle: Pierre Frot: "Lexikon des Familienstellens und der systemischen Aufstellungsarbeit", S. 141.)

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